Ruhe und Lebendigkeit
Stärke und Weichheit
Stabilität und Flexibilität
Das Laute und das Leise
Das, was bleibt und das was geht
Das Augenscheinliche und das Unsichtbare
Das Schwere und das Leichte
Mich fesselt die Wirkung von Yoga, die über Muskeln hinausgeht.
Dass ich das hier tatsächlich so schreibe, hätte ich nach meinem Debüt auf der Yogamatte im Jahr 2004 sicher nicht gedacht. Das fand im Fitness Studio statt und diese erste Begegnung mit Yoga war alles andere als Liebe auf den ersten Blick. Gelangweilt von der Endentspannung und überzeugt davon unflexibel zu sein, verabschiedete ich mich (vor)schnell vom Yoga. Ganze sieben Jahre später kam ich zufällig wieder in Berührung damit. Auf Anhieb spürte ich beim zweiten Anlauf, dass die Wirkung von Yoga weit mehr als auf den Körper beschränkt ist. Verzaubert von dem unerklärlichen Effekt, erforschte ich Yoga für mich selbst weiter. Irgendwann viel später folgte der Entschluss, mehr in die Tiefe zu gehen und ich absolvierte über 3 Jahre mehrere Ausbildungen in Yoga und Ayurveda. Eigentlich waren diese 850 Ausbildungsstunden nur gedacht, um meine Neugier und meinen Wissensdurst zu stillen - und nicht um Yogalehrerin zu werden. Eigentlich - aber manchmal kommt ja vieles anders als gedacht. Heute beim Unterrichten lerne ich pausenlos weiter. Die individuellen Wirkweisen der Yoga-Übungen auf die Schülerinnen und Schüler halten meine Begeisterung aufrecht.
Dass der Körper sich durch Yoga verändert und neu definiert, ist für mich also eigentlich nur ein Nebeneffekt - zugegeben nicht der schlechteste! Mich langweilt aber die rein sportliche Herangehensweise an Bewegung. Ich praktiziere und unterrichte Yoga mit Hingabe für die vielen unsichtbaren Begleiterscheinungen und bin fasziniert davon, was auf energetischer Ebene alles angeschubst und befreit wird – auf der Matte und außerhalb der Matte. Bedürfnisse, Talente und Visionen werden klarer. Die Quelle zu unerschütterlichem Vertrauen, Kraft, Freude und Leichtigkeit beginnt zu sprudeln.
Mich interessiert das Unperfekte, das Schräge, das Widerspenstige und das Unaufgeräumte, und ich liebe es, in all das Ruhe und Sanftheit zu bringen. Für mich ist Yoga genau diese Kunst und Yogaübungen sind die Werkzeuge, die es für das Harmonisieren aller Bruchstücke braucht. Diese Werkzeuge möchte ich in meinem Unterricht weitergeben.